Lesung Jan Haft: „Wildnis – Unser Traum von unberührter Natur“
Ein unberührter Wald voller alter, majestätischer, auch umgestürzter Bäume, eine Landschaft ohne Spuren von Zivilisation – so stellen wir uns Wildnis vor. Aber stimmt das Bild? Erhalten wir eine intakte, artenreiche Wildnis, wenn wir die Natur sich selbst überlassen? In nicht mehr bewirtschafteten Wäldern etwa lebt heute trotzdem nur ein Bruchteil der heimischen Tiere, Pflanzen und Pilze. Warum ist das so? Der Biologe und vielfach ausgezeichnete Naturfilmer Jan Haft hinterfragt unser Verständnis von Wildnis und entwirft einen neuen Wildnisbegriff. Am Ende steht die Botschaft, dass eine lebenswerte und klimafreundliche Landschaft mit großer Artenvielfalt einfach zu haben wäre, wenn wir es wollten.
Moderation: Luis Burkhardt
Biografisches
Bereits als Kind war Jan Haft von der heimatlichen Natur fasziniert, so dass sein Wunsch, später beruflich damit zu tun zu haben, schon früh feststand. Hafts Filme haben eine sehr eigenständige Filmsprache und Ästhetik entwickelt. Seine Filme lassen den Zuschauer tief in eine ihm anscheinend bekannte Welt eintauchen und ihn diese völlig neu entdecken. Dabei werden nicht nur dem Auge immer wieder neue optische Höhepunkte geboten, sondern auch scheinbar sichere Erkenntnisse in Frage gestellt.